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Veröffentlicht am 03. Januar 2016

Im Rahmen der Lyrik-Reihe Wiedergehört beschäftigen wir uns mit einem fast völlig unbekannten Lyriker – Karl May.
Wenn man den Namen Karl May nennt, dann denkt man auf Anhieb an Vieles aus seinem Schaffen, an Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi oder Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah und seine Bücher, die im Orient, Wilden Westen, Afrika und Asien und in Fantasieländern wie Ardistan und Dschinnistan spielen, aber sicher nicht gleich an sein lyrisches Werk.

Karl May ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und obendrein einer der am häufigsten übersetzten deutschen Autoren. Doch sein lyrisches Oeuvre ist fast völlig unbekannt, obwohl in verschiedenen Werken immer mal wieder Gedichte auftauchen. Karl May selbst hielt von Lyrik sehr viel und war der Auffassung, Gedichte wären die höchste Ausdrucksmöglichkeit eines empfindsamen Wesens.

So gibt es von ihm Gelegenheitsgedichte, Gedichte religiösen Inhalts und Gedichte mit Aussagen zu sich selbst. Aber er musste erleben, und er schrieb es selbst in seiner Autobiographie nieder, dass die Literaturkritik über ihn schrieb: „Als lyrischen Dichter müssen wir uns Herrn May verbitten.“
Doch wollen wir uns gut hundert Jahre nach seinem Tod ein eigenes, neues Bild machen.