play_circle_filled
Veröffentlicht am 16. Dezember 2020

Friedrich Hölderlin ist der große Unbekannte unter den Klassikern der deutschen Literatur: ein Genie des Zusammenwirkens von philosophischer, religiöser und poetischer Kraft – ein sensibler Einzelgänger, der die zweite Hälfte seines Lebens in Abgeschiedenheit verbrachte, obwohl er hingebungsvoll liebte und geliebt wurde.

Göttliches Feuer auch treibet, bei Tag und Nacht

– so das gewaltige Zeugnis seiner Selbsterfahrung –

Aufzubrechen. So komm! daß wir das Offene schauen,

Daß ein Eigenes wir suchen, so weit es auch ist.  

Dieser Wahlspruch aus Hölderlins berühmter Elegie „Brod und Wein“ macht nicht zuletzt deutlich: Will man heute seinem Geheimnis auf die Spur kommen, so wird dies „wohl kaum gelingen, wenn man unempfindlich bleibt für göttliches Feuer, wie immer man sich seine Bedeutung zurechtlegen mag. Was also ist das für ein Feuer, das in Leben und Poesie Hölderlins brennt?“ (Rüdiger Safranski)

Zusammen mit dem Philosophen und Hölderlin-Biographen Rüdiger Safranski wollen wir dieser zentralen Frage nachspüren. Dabei kommt Hölderlin auch selbst zu Wort: Anlässlich seines 250. Geburtstags rezitieren vier professionelle Schauspieler unter Anleitung von Sprecherzieher Marcus Boshkow (Otto-Falckenberg-Schule) eine Auswahl biographisch getönter Gedichte – u. a. Da ich ein Knabe war, Die scheinheiligen Dichter, Hyperions Schicksalslied – und erwecken so den Mythos Hölderlin zu neuem Leben. Hierzu herzliche Einladung!

Die einleitenden Worte zum Auftakt der Sendung sprach der Direktor der Katholischen Akademie in Bayern, PD Dr. Achim Budde.